Zukunft gestalten, Gewerke vernetzen!
Der digitale Wandel in der Baubranche bietet viele Chancen und Wettbewerbsvorteile: Geschäftsprozesse und Ressourceneinsatz lassen sich effizienter planen, das Kundenmanagement wird durch benutzerfreundliche Tools vereinfacht, und ein koordiniertes Zusammenspiel der einzelnen Gewerke auf der Baustelle optimiert die Projektumsetzung in seiner Gesamtheit.
Die Nachfrage nach Smarten Systemen und intelligenter Kopplung der Sektoren Wärme, Kälte, Strom und Mobilität mit Hilfe von energieeffizienten Technologien steigt stetig.
Höchste Zeit also für Handwerksbetriebe, auch in Zeiten guter Auftragslage, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu wagen und über das eigene Gewerk hinaus zu denken. Gerade dann ist die Gelegenheit gut, sich einen Vorsprung zu erarbeiten, auch in Hinblick darauf, als attraktives Unternehmen den Mitarbeitenden berufliche Zukunftsperspektiven zu bieten oder sich zu Fachexpert*innen zu qualifizieren.
Fit für die Zusammenarbeit: 5 gewerkeübergreifende Fortbildungen
Ab 2023 werden an ausgewählten Handwerkskammern deutschlandweit neue Fortbildungen zu branchenrelevanten Themen angeboten, die das Fachpersonal aus dem Baugewerbe im Zuge des digitalen Wandels zur Erschließung neuer Dienstleistungen, Produkte und Managementprozesse qualifizieren. Der Schwerpunkt liegt auf gewerkeübergreifenden und digitalen Kompetenzen.
Ziel der Fortbildungen ist es, mit neuen digitalen Technologien gewerkeübergreifende Projekte zu koordinieren sowie ganzheitliche Kundenberatungen und Dienstleistungen anbieten zu können. Die Schnittstellen koordinieren und Leistungen beteiligter Gewerke im gesamten Arbeitsprozess von Anfang an mitdenken und planen zu können, auch unter Einbezug digitaler Werkzeuge, sind wertvolle Kompetenzen: Sie führen zu mehr Kundenorientierung und -zufriedenheit. Betriebe mit entsprechend ausgebildeten Fachkräften sind nicht nur für die digitale Transformation besser gewappnet, sie können auch zum Gelingen der Energiewende beitragen. Denn das Handwerk spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Energiesicherungs- und Klimaschutzmaßnahmen.
Flexibel, digital und gemeinschaftlich vorankommen
Die Kurse finden im sogenannten Blended-Learning-Format statt. Hier wechseln sich Präsenz- und Onlineunterricht mit Selbstlernphasen ab. So kann sich jede Person so flexibel wie möglich fortbilden und gleichzeitig mit anderen Teilnehmenden austauschen.
Durch das interdisziplinäre Lernen in gewerkeübergreifenden Gruppen, in denen sich z. B. Elektroniker*innen gemeinsam mit SHKler*innen und Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker*innen fortbilden, können sich die Teilnehmenden über Erfahrungen und gewerkespezifische Anforderungen austauschen, die ihnen helfen, ihre Problemlösungsfähigkeit zu erhöhen. Sie gewinnen ein Verständnis für das andere Gewerk und erlangen die Kompetenzen, die für eine gewerkeübergreifende Kundenberatung, Planung und Koordination einer ganzheitlichen Gebäudelösung notwendig sind.
BIM I – Building Information Modeling im Handwerk
Grundlagen und technische Anwendungen
BIM steht für Building Information Modeling. Dabei handelt es sich um eine Methode, die alle relevanten Daten von Projekten im Bauhaupt- und Baunebengewerbe digital erfasst, visualisiert und modelliert. Mit der BIM-Methode lässt sich das Bauprojektmanagement samt Planung, Ausführung und Betrieb von Gebäuden effizient und ganzheitlich umsetzen, da alle Beteiligten auf dieselben aktuellen Daten zugreifen und damit arbeiten können. Die Anwendung von BIM trägt zu einer deutlich verbesserten Kommunikation und Schnittstellenkoordination, zu höherer Transparenz sowie gesteigerter Termin- und Kostensicherheit im Projekt bei. So werden Risiken einerseits minimiert und gleichzeitig Arbeitsprozesse effizienter gestaltet. Ein klarer Wettbewerbsvorteil, nicht nur für Betriebe, die sich zukünftig an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen möchten, sondern auch für kleine und mittelständische Betriebe, die ihre Projekte von Beginn an ganzheitlich denken und umsetzen wollen.
Das erwartet Sie in diesem Kurs:
Sie erlernen Einsatzmöglichkeiten und den praktischen Umgang mit BIM an einem eigens für den Lehrgang entworfenen BIM-Modell. Der Praxisbezug steht im Vordergrund, sodass die auf das Handwerk zugeschnittenen, anwendungsorientierten Inhalte sofort erlebt und umgesetzt werden können.
Energietechnische Anlagen im Gebäude
Gewerke zusammenbringen, Arbeitsprozesse optimieren
Wer sich einen Überblick über energietechnische Anlagentechnik und Energieeffizienz verschaffen möchte, der ist in diesem Kurs goldrichtig. Denn wer bei der Planung und Umsetzung von energietechnischen Anlagen die Sprache der Kolleg*innen anderer Gewerke zu verstehen und zu sprechen weiß, kann umfassende, gewerkeübergreifende Kompetenzen erlangen und seine eigenen und externe Arbeitsprozesse optimieren.
Das erwartet Sie in diesem Kurs:
Praxisrelevanz und Praxistransfer stehen in diesem Kurs im Vordergrund. Sie beschäftigen sich mit Anlagen für Energiewandlung, -speicherung und -übertragung. In diesem Zusammenhang lernen Sie die Funktionen und den Aufbau moderner Energiesysteme zur Elektro- und Wärmeversorgung im Gebäude zu beschreiben. Zudem wird Ihnen ein ganzheitliches Verständnis der Energiestandards von Gebäuden vermittelt, damit Sie in der Lage sind, gewerkeübergreifende Maßnahmenpakete zu einer verbesserten Effizienz zu entwickeln. Zukünftig werden Sie die Beauftragung und Koordination aller beteiligten Gewerke organisieren und den Baufortschritt, die Abnahme- und Inbetriebnahmeprozesse analysieren und bewerten können. Mithilfe einer virtuellen Technikzentrale, die speziell für diesen Kurs entwickelt wurde, können Sie das Gelernte anwenden und vertiefen.
Nachhaltige Gebäudekonstruktion
Von Grund auf nachhaltig
Nachhaltigkeit ist inzwischen ein Wert, der von immer mehr Kund*innen und der Öffentlichkeit hochgehalten und nachgefragt wird. Doch was ist Nachhaltigkeit? Wie kann diese im Betrieb integriert werden und intern wie extern Mehrwerte schaffen? Auch in Gebäuden kann und sollte Nachhaltigkeit bereits in den Grundfesten, der Gebäudekonstruktion, verankert werden. Lernen Sie, in welchen Dimensionen Nachhaltigkeit wirkt und was bereits durch kleine Änderungen verbessert werden kann. Fest steht: Wer das Thema Nachhaltigkeit nachhaltig in seinem Portfolio anbieten kann, ist klar im Vorteil.
Das erwartet Sie in diesem Kurs:
Nachdem Sie sich einen Überblick über das vielschichtige Thema Nachhaltigkeit verschafft haben, lernen Sie energetische Standards von Gebäuden sowie Wärmedämmungen und -systeme kennen und zu vergleichen. Im nächsten Schritt nehmen Sie Schwachstellen von Gebäuden und Gebäudehüllen unter die Lupe. Sie lernen, Lösungsvorschläge zur Verbesserung – auch mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit – zu erarbeiten. Letztendlich werden Sie in der Lage sein, ein Projekt, einen Vorgang oder einen Zustand im Hinblick auf die Nachhaltigkeit zu bewerten und zu koordinieren. Damit machen Sie sich und Ihren Betrieb zu Expert*innen in Sachen nachhaltiger Sanierung.
Smarte Systeme: Schnittstellen und Gewerke koordinieren
Clevere Lösungen aus einer Hand
Viele Menschen wünschen sich in der Gebäudesanierung ganzheitliche Lösungen. Diese gewerkeübergreifende Koordination bringt einige Vorteile mit sich: Kund*innen und Betriebe profitieren gleichermaßen von den kurzen Wegen bei Absprachen und Entscheidungen. Sie schafft eine gute Kommunikationsgrundlage sowie eine bessere Planungssicherheit für Kosten und Termine.
Das erwartet Sie in diesem Kurs:
Der Kurs vermittelt Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im Themenfeld Smarte Systeme, damit Sie folgende Aufgaben übernehmen können: Beratung zu und Planung von Smarten Systemen in Zusammenarbeit mit anderen Gewerken, aber auch von Hybridlösungen durch Kenntnis technischer Schnittstellen verschiedener Herstellersysteme. Durch dieses Wissen werden Sie in der Lage sein, die Koordination der beteiligten Gewerke in der Planung, Ausführung und Inbetriebnahme Smarter Systeme zu übernehmen und individuelle, ganzheitliche Lösungen anzubieten. Damit sichern Sie sich einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil gegenüber Ihrer Konkurrenz.
Erfolgsfaktor digitales Kundenmanagement
Kundenmanagement erleichtern, Kundenzufriedenheit steigern
Gute und langfristig stabile Kundenbeziehungen sind maßgeblich für den Geschäftserfolg. Gleichzeitig wächst eine Kundengeneration mit neuen Bedürfnissen und digitalen Gewohnheiten heran. Ein modernes Kundenmanagement (CRM), das neben der Kontaktpflege vor Ort auch gezielt digitale Werkzeuge und Medien einsetzt, trägt nicht nur zur Zeitersparnis durch effizientere Abläufe bei, sondern auch zur Steigerung der Kundenzufriedenheit durch bessere Kundenkommunikation. Zudem kann der Betrieb die Reichweite durch digitale Präsenz erhöhen und somit neue Kundschaft gewinnen.
Das erwartet Sie in diesem Kurs:
In diesem Kurs lernen Sie Strategien und Werkzeuge einer digitalen Kundenkommunikation als Teil des Kundenmanagements kennen. Sie wählen digitale Werkzeuge aus und planen die Einführung und Verwaltung dieser Tools in Ihrem Betrieb. Darüber hinaus werden innovative Kundenberatungen, Ansätze zum digitalen Kundenfeedback und Maßnahmen zur Kundenbindung geplant und unter Einsatz einer CRM-Software umgesetzt.